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Der Mensch lernt sein ganzes Leben über.

Von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter und auch nach der Schule oder nach der Arbeit geht das Lernen für viele weiter. 
Lernorte gibt es en mass und auch Lernangebote sprießen teilweise wie Pilze aus der Erde. Und das ist auch gut so, denn lebenslanges Lernen ist wichtig. Insbesonder auch für unsere Gesundheit. Zu dieser Erkenntnis kam unter anderem die österreichische und europäische BeLL (Benefits of lifelong learning) Studie.

Lebenslanges Lernen:

Die EU definiert lebenslanges oder lebensbegleitendes Lernen als „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen, bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“.
Hierunter fällt somit jede Form des Lernens.

Man unterscheidet dabei:
– formales (zielgerichtet, festgelegtes Curricula, anerkannter Abschluss)
– non-formales (zielgerichtet, ohne anerkannte Zertifizierung, meist in Kursen und Seminaren)
– informelles (nicht zielgerichtet, Lernen im Alltag)
Lernen.

Aber lebenslanges Lernen umfasst nicht nur jede Form des Lernens, sondern auch das Lernen in allen Lebensphasen, also von der Kindheit bis ins hohe Alter. Doch nicht immer ist das Bedürfnis nach Bildung oder danach etwas zu lernen gleich stark ausgeprägt.

Gerade in der Erwachsenenbildung steht der Mensch selbst im Mittelpunkt, denn häufig entscheidet man sich hier bewusst für eine Aus- oder Weiterbildung. Für Erwachsenenbildungseinrichtungen ist es daher besonders wichtig, auf die Bedürfnisse der Lernenden einzugehen. Diese können stark variieren. Flexibilität und Individualisierung sind hier entscheidend. Fernlehrkurse oder hybrider Unterricht können dabei zum Teil sehr gut auf die unterschiedlichen Anforderungen eingehen.

Faktoren, die lebenslanges Lernen beeinflussen:

Es gibt einige Faktoren, die zum Teil einen starken Einfluss auf die Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an Bildung haben:

– Frauen und Männer bilden sich gleichermaßen weiter. Frauen werden allerdings in der beruflichen Weiterbildung benachteiligt.
– Je höher das schulische Ausbildungsniveau, desto eher nimmt man auch an weiteren Bildungsmaßnahmen teil.
– Je höher die Ausbildungsdichte, desto höher die Teilnahmequote.

Die Vorteile des lebenslangen Lernens

Das lebenslange Lernen wirkt sich positiv auf die eigene Gesundheit aus. Dies zeigt auch die BeLL Studie, die unter anderem erhob, welche Veränderungen Menschen in Bezug auf ihre Gesundheit erleben, nachdem sie an einer Erwachsenenbildungsmaßnahme teilgenommen haben. Dabei zeigte sich zum Beispiel, dass über 50% der Befragten, die an Kreativ-Kursen teilgenommen haben, nach der Teilnahme versuchten einen gesünderen Lebensstil zu führen. Bei der Teilnahme an Kursen aus dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik sind es sogar mehr als 70%, die angeben, dass sie einen positiven Einfluss auf ihre Gesundheit wahrgenommen haben. Doch auch für die persönliche Weiterentwicklung hat die Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme einen positiven Einfluss. So gaben bei der Studie zum Beispiel fast 90% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie jetzt motivierter seien, zu lernen und rund 88% fühlen sich als Lernende nun selbstbewusster als vor der Kursteilnahme.

Wege des Lernens

Doch muss man immer selbst proaktiv werden, um lebenslang zu lernen? Nicht zwingend, denn die meisten von uns werden irgendwann unbewusst etwas Neues lernen, indem wir mit anderen Menschen sprechen, das Internet nach persönlichen Interessen durchsuchen, die Zeitung oder ein Buch lesen oder indem wir uns mit unseren persönlichen Interessen beschäftigen. Es gibt insgesamt 9 Wege etwas zu lernen. Das sind beobachten, lesen, üben, zuhören, scheitern, überwinden, ausprobieren, nachdenken und einfach machen. Wenn man sich jedoch aktiv entscheidet, sich weiterzubilden, dann gibt es mehrere Wege dieses Vorhaben anzugehen.

Wie kann man lebenslanges Lernen in sein Leben integrieren?

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1. Erkenne die eigenen persönlichen Interessen und Ziele.

Beim lebenslangen Lernen steht die eigene Person im Mittelpunkt. Man sollte daher darüber nachdenken, wofür das Herz schlägt und was wir uns für unsere eigene Zukunft vorstellen.
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2. Erstelle eine Liste von dem, was du lernen oder machen möchtest.

Sobald wir identifiziert haben, was uns motiviert, schauen wir, was wir mit unserem Interesse oder Ziel erreichen wollen. Das kann von einer reinen Wissenserweiterung bis hin zu einer beruflichen Umorientierung alles Mögliche umfassen.
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3. Schaue, welche Ressourcen zur Verfügung stehen und wie du dein Ziel erreichen kannst.

Reicht es aus, einfach Bücher zu lesen? Einen Podcast zu hören? Im Internet zu recherchieren? Gibt es einen Kurs, der mich dabei unterstützen kann?
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4. Passe das Lernziel an dein Leben an

Wenn wir uns keine Zeit und keinen Raum dafür nehmen, dann wird es nicht gelingen. Wie viel Zeit habe ich zur Verfügung und wie viel Zeit möchte ich mir dafür nehmen. Was ist wirklich realistisch? Kann ich täglich eine Stunde lernen oder reichen nicht vielleicht auch 15 Minuten aus? Erst wenn ich mir darüber im Klaren bin, kann ich langfristig bei meinem Ziel bleiben.
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5. Gehe eine Verpflichtung mit dir selbst ein.

Wenn wir realistische Erwartungen gesetzt haben und die Eigenmotivation vorhanden ist, dann können wir uns dafür einsetzen und werden keine Ausreden mehr finden.